Mit Bildung Gegen Armut -
das ist unsere Vision
PROCEDI wurde Mitte der 90er Jahre von Christof Wünsch gegründet. Was als Nachhilfeprojekt begann, hat sich mittlerweile zu einem Schulsozialprojekt entwickelt.
PROCEDI wurde Mitte der 90er Jahre von Christof Wünsch gegründet. Was als Nachhilfeprojekt begann, hat sich mittlerweile zu einem Schulsozialprojekt entwickelt.
Armut ist kein Naturgesetz, sondern von Menschen verursacht. Das Gute daran ist, man kann es ändern. Der Verein PROCEDI e. V. und das Evangelische Jugendwerk Hessen e. V. wollen gemeinsam Kinder fördern, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Wir bieten ihnen Raum für persönliches Wachstum, eine gesunde Entwicklung und Zukunftsperspektiven.
Mit fast 16,6 Millionen Einwohner*innen ist Guatemala das bevölkerungsreichste Land Zentralamerikas und hat zugleich die höchste Geburtenrate. Auch mit einer Analphabetenrate von rund 30 % ist es Spitzenreiter. Guatemala ist geprägt durch einen hohen Anteil indigener Bevölkerung (ca. 42 %). Rund 54 % der Menschen leben in Armut. Auch wenn die schulische Ausbildung prinzipiell kostenlos ist und eine allgemeine Schulpflicht im Alter von 7 bis 14 Jahren besteht, lag die Einschulungsquote im Jahr 2016 bei nur 85 %. Damit ist das Millennium-Entwicklungsziel verfehlt. Ferner berücksichtigt diese Zahl nicht, dass 25 % davon die Grundschule abbrechen. Nur 64 % aller Grundschulabsolvent*innen gehen anschließend in eine weiterführende Schule. In keinem Land in Zentralamerika wird so wenig in den Bildungsbereich investiert wie in Guatemala (2,8 % des BIP).
Im Viertel Lomas de Santa Faz leben rund 1.100 Familien mit rund 1.500 Kindern der untersten Schicht in extremer Armut. Das Elendsviertel entstand als 1995 das staatliche Eisenbahngelände privatisiert und die dort ansässigen Familien umgesiedelt wurden. Das neue Gelände war zunächst nichts weiter als ein unbefestigter Hügel ohne Kanalisation, Trinkwasser oder Stromversorgung. Die Betroffenen begannen aus Pappe, Wellblech, Holzplatten und Plastikplanen ihre Hütten zu errichten. Auch wenn es mittlerweile befestigte Straßen mit Beleuchtung gibt, haben bis heute nicht alle Familien Trinkwasser und Strom. Als Toilette dient meist ein Loch hinter der Hütte, gekocht wird häufig noch mit Feuer. Viele Familien sind von Arbeitslosigkeit betroffen und leben am Existenzminimum. Eine große Gefahr stellt die ansässige Jugendbande „Maras 18“ dar, die das Viertel kontrolliert und immer wieder Familien aus dem Viertel erpresst und verjagt.
2017 haben wir unsere Konzeption überarbeitet und die Zielsetzung von PROCEDI erneut formuliert. In dem Dokument wird zwischen Zielen bezüglich der schulischen sowie der sozialen Aufgaben unterschieden. Beide Säulen sind für unsere Arbeit extrem wichtig. Erst die soziale Ausrichtung ermöglicht Bildung und Teilhabe in dem Viertel, das von Gewalt, Arbeitslosigkeit und wenig Perspektiven geprägt ist.
Eine schulische Grundbildung ist die Grundvoraussetzung sich in der Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Wir glauben fest an die Notwendigkeit des lebensbegleitenden Lernens. Daher wird auch unser Personal durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen bestmöglich in ihrer Arbeit unterstützt. Darüber hinaus bieten wir auch Beratungsangebote für die Eltern wie z. B. Alphabetisierungs- oder Präventionskurse an. Mit unserem Colegio del Futuro fördern wir bei unseren Jugendlichen Technik- und Medienkompetenz, um sie auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten.
Im Projekt wird selbst gekocht, um eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Schüler*innen sicherzustellen. Mit dem Anbau von eigenem Gemüse im Schulgarten, werden sie für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Daneben gibt es saubere Sanitäreinrichtungen. Zudem gibt es regelmäßig medizinische Kontrollen. Unseren Familien steht bei Bedarf eine psychologische Betreuung zur Verfügung. Die Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf individuelle Entfaltung und werden in ihrem persönlichen Selbstbewusstsein gefördert. Auch unser Personal erfährt Wertschätzung für seine Arbeit.
PROCEDI ist ein verlässlicher Ort für die Menschen im Viertel, der durch eine kontinuierliche und nachhaltige Arbeit Bestand hat. Es ist uns wichtig, dass wir unseren Schüler*innen "Lebenskompetenzen" vermitteln, die über die schulische Grundbildung hinaus gehen. Das soziale Miteinander und ein fairer Umgang sind uns wichtig. Wir stellen uns aktiv gegen Gewalt, Ungerechtigkeit und Rassismus. Es ist uns wichtig, dass die Familien im Viertel aufgeklärte und mündige Bürger*innen sind, die ihre Rechte kennen und für diese einstehen. Wir sehen uns als Anlaufstelle für alle Bewohner*innen in den Lomas de Santa Faz.
Einige Daten rund um unser Schulsozialprojekt (Stand Ende 2020).
1998 wurde PROCEDI durch Christof Wünsch gegründet. Das Nachhilfeprojekt hat sich stets weiterentwickelt und ist heute ein Schulsozialprojekt.
Nach einer Grundstücksschenkung durch die Regierung wird das erste Gebäude errichtet. In den letzten Jahren wurde das Projekt kontinuierlich erweitert und instand gehalten.
Mittlerweile unterrichten wir eine Vorschulklasse, sechs Grundschulklassen (1. bis 6. Klasse) und mit dem Colegio del Futuro nun auch weiterführende Stufen (7. bis 9. Klasse).
Seit unseren Aufzeichnungen haben 62 Jugendliche ihre Schullaufbahn mit einem weiterführenden Abschluss beendet und befinden sich in einem festen Arbeitsverhältnis.
Aktuell sind in Guatemala jeden Tag zwölf Mitarbeiter*innen für PROCEDI im Einsatz – haupt- und ehrenamtlich. Zusätzlich gibt es einen ehrenamtlichen Vorstand in Guatemala.
Immer wieder unterstützen Freiwillige PROCEDI vor Ort in Guatemala. Sie sind eine wichtige Säule unserer Arbeit. Darüber hinaus gab es bisher bereits zehn Patenreisen.
Unser Team ist mit Herz und Hand für uns vor Ort im Einsatz.
Flor de Maria de León Santizio leitet unser Schulsozialprojekt seit 2008. In ihrer Freizeit schreibt sie gerne, spielt Gitarre und Mundharmonika. Für sie ist es ein Privileg für PROCEDI zu arbeiten und etwas mit Sinnhaftigkeit zu tun. Ihre schönsten Momente sind die Besuche der Freiwilligen und der Pat*innen bei ihrer Familie.
Jeny Claribel Martínez stammt aus der Zone 18 und unterrichtet schon seit 2013 in unserem Projekt. Sie ist verantwortlich für die sechste und siebte Klasse. In ihrer Freizeit liest sie gerne, hört klassische Musik und studiert Sprache und Literatur. Sie arbeitet gerne bei PROCEDI, weil es ihr Spaß macht den Kindern zu helfen.
Dora Karina Chacon Aldana kommt aus der Zone 18. Sie arbeitet seit 2008 für PROCEDI und unterrichtet die vierte und fünfte Klasse. In ihrer Freizeit ist sie gerne sportlich und verbringt Zeit mit ihren Kindern. Für PROCEDI zu arbeiten, erfüllt sie mit Stolz und Freude. Sie ist froh, dass sie sich immer auf die PROCEDI-Familie verlassen kann.
Maylin Zuleima Fajardo de León wohnt in der Zone 2. Sie ist seit 2016 Teil des Teams und unterrichtet die zweite und dritte Klasse. In ihrer Freizeit arbeitet sie gerne handwerklich. Sie schätzt an PROCEDI, dass es im Projekt nicht nur um das schulische Lernen geht – sondern dass man den Familien auch humanitär und sozial hilft.
Sheila Tomasa Calderón Yásquez kommt aus der Zone 18 und ist seit 2020 Lehrerin bei PROCEDI. Sie unterrichtet die achte und neunte Klasse. In ihrer Freizeit reist sie gerne oder schaut Filme. Sie schätzt die familiäre Atmosphäre im Projekt. Die schönsten Erinnerungen verbindet sie mit ihren Kolleg*innen und Schüler*innen.
Wendy Yvonne Vásquez Barreno wohnt etwas außerhalb. Sie unterstützt uns seit 2016. Derzeit unterrichtet sie unsere Vorschulkinder sowie die erste Klasse. Für sie ist PROCEDI zur zweiten Heimat geworden, wo sie viel Zeit verbringt. Ihr Highlight sind die alljährlichen Abschlussfeiern am Ende des Schuljahrs.
Gloria Esthela Canté wohnt in den Lomas. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit ihren Kindern. PROCEDI ist für sie und ihre Familie ein Segen. Seit 2011 Jahren unterstützt sie uns als Köchin. Ihre schönsten Erinnerungen sind die Ausflüge, z. B. in den Wasserpark, sowie die Sachspenden während der Corona-Pandemie.
Mayra Celeste Carbayo Hernández lebt mit ihrer Familie in den Lomas. PROCEDI ist für sie ihre zweite Heimat. Ihre Hobbies sind singen und kochen. Letzteres konnte sie bei PROCEDI zu ihrem Beruf machen. Seit 2011 kocht sie für unsere Kinder und unser Team. Auch sie freut sich immer über die Besuche aus Deutschland.
Von den Spenden finanzieren wir die Arbeit unseres Schulsozialprojekts. Zusätzlich sammeln wir für spezielle Anschaffungen und Aufwendungen.
von 5.000 € sind erreicht.
Stand: 29.10.2024
Die Bäder mit den Toiletten und vor allem die Heißwasser-Duschen brauchen dringend eine Sanierung. Die Kinder suchen sehr gerne die gekachelten Bäder auf und nutzen die Duschen regelmäßig, denn das kennen sie von zu Hause nicht. Deine Spende ist ein wichtiger Beitrag zur Hygiene der Kinder und Jugendlichen bei PROCEDI!
von 5.000 € sind erreicht.
Stand: 29.10.2024
Regelmäßig finden bei PROCEDI Veranstaltungen und Projekte zur Prävention statt. Aktuell sind Aktionstage geplant, die in Kooperation mit (Zahn-)Ärzten und anderen Hilfsorganisitionen umgesetzt werden. Durch deine Spende können die Kosten für Medikamente und Materialien gedeckt werden.
Jede Spende ist steuerlich absetzbar. Als gemeinnütziger Verein können wir Spendenbescheinigungen ausstellen. Die Bescheinigung erhältst du automatisch im ersten Quartal des Folgejahres. Bitte gib hierfür deinen vollständigen Namen und deine Adresse bei der Überweisung an. Vielen Dank!